Geschafft – Wette gewonnen

Die Spielplatzfläche mit rund 200 Quadratmetern präsentiert sich bunt, einladend wie auch spannend. Die Landjugend Weidesgrün hat ein weiteres Mal mit Erfolg die Aufgaben im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion gemeistert, war sogar drei Stunden vor dem Soll fertig. Am Donnerstagabend war Start mit Bekanntgabe der Aufgaben und gleich ersten Arbeiten mit Einrichten der Baustelle, Aufbauen es Zeltes und ersten Erdarbeiten. Bis dato hatte nur „Kapo“ Martin Häßler von den Plänen, den Bau eines Spielplatzes für Kinder im Alter bis sechs Jahre Kenntnis. Der Abbau der alten Spielgeräte war durch den städtischen Bauhof erfolgt. Das Dreierteam mit Martin Häßler (Arbeiten), Maria Schmidt (Verpflegung) und Simon Lang (Baumaschinen und Gerätschaften) agierte federführend. „In Spitzenzeiten werkelten bis zu 40 Akteure“, erzählt Martin Häßler aus dem Issigauer Ortsteil Kemlas, der Anfang des Jahres sein Ehrenamt als Vorsitzender abgegeben hatte. Charlotte Puff aus dem Selbitzer Ortsteil Rothenbürg steht nun vornan und lobte bei der Übergabe das herausragende Miteinander. „Es gab glücklicherweise keine Verletzungen, alles verlief reibungslos.“ Die Aufgaben für den Spielplatzbau und -gestaltung waren vielfältig. Spielgeräte und auch Materialien hat die Stadt Selbitz gestellt: zehn Tonnen Frostschutz, eine Tonne Pflastersplitt, 35 Kubikmeter Fallschutzkies, zehn Kubikmeter Sand, eine Palette Pflastersteine und zwei Paletten Zement, zehn Quadratmeter Humus – Erde sowie den Stabzaun zuzüglich verschiedener Kleinwerkzeuge, alles angeliefert vom Stadtbauhof. Die Gerätschaften und Fahrzeuge mit Bagger, Minibagger mit notwendigen Anbaugeräte, Steinsäge, Nivelliergerät, Erdbohrer stellten Mitglieder der Landjugend und obenauf die Manpower. Kapo Martin Häßler dankt insbesondere Max Baumann und Jan Schaller für die Unterstützung durch PS-starke Maschinen. Die Landjugend Weidesgrün agierte unter dem diesjährigen Landjugendmotto „Hand in Hand fürs Land“. Der Bund der Deutschen Landjugend wird 75 Jahre alt. Seit 1949 gestalten junge Menschen in den ländlichen Regionen ihre Heimat, engagieren sich für eine demokratische Gesellschaft und setzen sich für ein lebendiges Miteinander ein. In lokalen Aktionen macht die Landjugend ihr Engagement sichtbar – die Weidesgrüner mit dem Bau eines Kinderspielplatzes gleich neben dem Kindergarten „Am Mühlberg“. Sie erstellen eine Pflasterfläche von zweieinhalb auf zweieinhalb Meter zur Aufstellung einer Sitzgruppe, sie tragen Boden ab, gleichen aus, setzen Fundamente für die verschiedenen Spielgeräte, verteilen den Kiesfallschutz, gestalten einen Weg und bauen einen Stabzaun, für den es auch Fundamente zu setzen gilt. Immer wieder kommen Leute vorbei, loben und motivieren. „Das wird ein toller Spielplatz.“ Das Wetter zeigte sich nicht von der besten Seite, es regnete bis Samstag, kein leichtes Arbeiten auf dem nassen Boden. Von den Gasthäusern aus dem Stadtgebiet Selbitz gibt’s die Verköstigung. Jörg Vogel vom Gasthaus Napoleon bringt auf einer Palette Biertischgarnituren, denn den Abschluss bildet ein geselliges Beisammensein, um das Werk zu übergeben und den Wettgewinn einzufordern. „Wir haben mit dem Ersten Bürgermeister Stefan Busch gewettet, dass wir den Spielplatz in der vorgeschriebenen Zeit fertig stellen und erhalten dafür zu unserm 70. Jubiläum im Jahr 2026 ein Feuerwerk“, erzählt die Vorsitzende. Viele haben angepackt, Mitglieder und Nichtmitglieder, die Jüngsten 14 Jahre. „Bei der Aktion gibt es keine Altersbegrenzung“, teilt Kapo Martin Häßler mit, der das gemeinsame Tun lobt. „Es gibt keine Gemeckere oder Gemotze, jeder packt an, bringt sich entsprechend seiner Fähigkeiten ein und so macht es Spaß und führt zum Erfolg.“ Sieben Mal hat die Landjugend Weidesgrün seit 1999 an den 72-Stunden-Aktionen teilgenommen und beispielsweise einen Kinderspielplatz saniert, Pavillons in Selbitz und den Ortsteilen gebaut, einen gepflasterten Weg als Verkehrsübungsstrecke auf dem Gelände des Kindergartens am Mühlberg gebaut, zuletzt 2019 den Grillplatz auf dem Areal des früheren Hallenbads angelegt – und jetzt den Kinderspielplatz. Stellvertretender Bürgermeister Roland Vogel dankt der schlagkräftigen Truppe. „Ihr habt in den drei Tagen richtig was auf die Beine gestellt“, lobt Vogel. Landtagsabgeordneter Kristan von Waldenfels macht aus, dass einige Gesichter bereits bei der 72 Stunden Aktion der Landjugend Zedtwitz zu sehen waren und gratuliert zur gewonnen Wette. „Zusammen und Hand in Hand können Probleme gelöst werden.“ 

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